Modellbahn erweckt.

Ausgabe 1: Alles auf Anfang.

Wie findet man heute noch ein Vorbild, das noch nicht im Modell verwirklicht wurde? Die Wiese der Staatsbahnen in den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg ist so ziemlich abgegrast.

Aber stimmt das auch? Getrieben durch regionales Interesse an einer Privatbahn (der Frankfurt-Königsteiner-Eisenbahn) tauchte plötzlich eine DB-Diesellok aus der Versenkung auf, die bisher noch gar nicht mit einem Modell bedaht worden war: die DH 850 D von Henschel.

Das Vorbild:

Im Rahmen ihres Programms an Werks- und Privatbahndieselloks produzierte die Firma Henschel auch einen 850 PS leistenden D-Kuppler mit Antrieb über Blindwelle und Treibstangen. Abgesehen von der Motorleistung war diese Lokomotivfamilie identisch mit der jüngeren Schwester DH 700 D.

Innerhalb von sechs Jahren entstanden 14 Loks, die an verschiedene Werks- und Privatbahnen ausgeliefert wurden. Dazu zählten etwa die Hersfelder Kreisbahn, die Butzbach-Licher-Eisenbahn sowie die Röchlingwerke im Saarland (heute Saarstahl). Die beiden Loks der Söhrebahn wurden nach der Übernahme dieser Bahngesellschaft durch die deutsche Bundesbahn kurzzeitig mit der Nummer 279 eingereiht, bevor sie 1971 nach Italien verkauft wurden.

Überhaupt wurde im Lauf der Jahre der Großteil der Loks nach Italien verkauft, wo sich für viele Maschinen die Spur verliert.

Der Weg zum Modell

Aus dem typischen Effekt des “Haben-Wollens” beim aktiven Modellbahner erwuchs die Idee: wenn die Lok ohnehin eine komplette Neukonstruktion werden müsste – warum nicht auch andere Modellbahner damit beglücken? Zumal die Privatbahnfans ohnehin etwas stiefmütterlich behandelt werden.

Eine kleine Umfrage im größten deutschen Modellbahnforum (https://www.stummiforum.de) brachte uns die Überzeugung: da ist Potential und es gibt Interessenten! Über 100 Forumanen stimmten ab und drückten ein klares Interesse von über 45% aus.

Die Teilnahme am Ideeco 2022, einem Innovationswettbewerb der Technischen Universität Mittelhessen, half uns neben einigen Kontakten und Zuwachs für das Team bei der weiteren Fokussierung des Projektes.

Im Sinne einer schnellen und wirtschaftlichen Entwicklung, die nicht in eine berüchtigte jahrelange Ankündigung ausarten sollte, war uns allerdings schon früh klar: ein maßstäbliches Fahrwerk mit Kuppelstangen selbst zu konstruieren ist als erstes Projekt noch eine Nummer zu groß für uns.

Doch es gibt einen Weg, um einen Endpreis, der nicht in Kleinserienregionen vorstößt, eine sichere technische Ersatzteilversorgung über Jahrzente, solide Technik und eine schnelle Marktpräsentation zu verbinden:

Das Fahrwerk der V60 der Deutschen Reichsbahn der DDR ist nahezu maßstäblich auch für die DH 850 D und ist zudem als bewährtes Großserienmodell verfügbar, das Gehäuse hingegen soll mithilfe modernster 3D-Druck-Technik ohne Formenbau entstehen.

Mit dem Fortschreiten der Recherche erhielten wir zudem Hilfe durch die Butzbach-Licher-Eisenbahnfreunde, von denen wir auch auf auf weitere mögliche Varianten der Henschel DH … D-Reihe hingewiesen wurden, sowie durch die Betreiber der Website https://www.rangierdiesel.de.

Inzwischen ist das Gehäuse in der ersten Formvariante bereits digital fertiggestellt (aktuelle Bilder finden Sie auf unserer Produktseite zur DH 850 D (https://mobawake.com/produkte/henschel-dh-850d.html) und wir passen wir das Gehäuse auf unser gewähltes Basisfahrwerk an.

Parallel sind wir im Gespräch mit den Rechteinhabern der verschiedenen Lackierungs- und Bedruckungsversionen. Daraufhin folgt die Produktion unserer Test- und Vorserienmodelle.

Wir hoffen sehr, Ihnen noch in diesem Jahr zu Ihrem Wunschmodell der Henschel-Rangierlok verhelfen zu können!

Ausgabe 2: Die Handmuster

Am 04. und 05. November 2023 stellten wir im Rahmen der Limburger Modellbahntage unsere ersten Handmuster vor.

Diese ersten Handmuster wurden im Filament-3D-Druck erstellt, die bereits Abmessungen und details der fertigen Gehäuse zeigen, auch wenn die Oberflächenqualität noch nicht unseren Ansprüchen entspricht und bei weitem noch nicht das finale Produkt wiederspiegelt.

Eine Gehäusevariante repräsentiert die Bausatzversion, die auf dem Fahrgestell einer Piko V60 der Deutschen Reichsbahn (DDR) in Bewegung gezeigt werden konnte.

Auch im Filamentdruck lassen sich bereits die berücksichtigten Details erkennen. Die endgültige Umsetzung wird natürlich detaillierter.

Aufgrund der Kompromisse eines Industriefahrgestells ergeben sich für die Umbauversion einige Anpassungen in Länge und Breite, damit das Gehäuse auf das vorhandene Fahrwerk passt.

Im Vordergrund haben wir zum Vergleich einen exakt maßstäblichen Ausdruck, für den es kein passendes Basisfahrgestell gibt und der somit mittelfristig keine Grundlage für die Modellumsetzung bietet.

Die Entwicklung eines Fahrgestells ist zwar angedacht, diese Perspektive ist aber nur bei entsprechender Marktannahme des Bausatzes möglich.

Parallel dazu arbeiten wir kontinuierlich weiter am Modell, um Ihnen möglichst bald den Bausatz offerieren zu können.

Über weitere Fortschritte halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden.